Granatapfel richtig schälen & pressen

In der Antike wurde der Granatapfel als Frucht der Götter bezeichnet. Der außerordentliche hohe gesundheitliche Wert der Frucht beruht nicht nur auf ihrem hohen Gehalt an Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen, sondern vor allem auf der starken antioxidativen Wirkung der enthaltenen Polyphenole, die stressbedingten Schäden und Erkrankungen entgegenwirken. Auch der exotische süß-herbe Geschmack der an Beeren erinnernden, kleinen rubinroten Früchte des Granatapfels hat eine besondere Qualität. Beim Kauf eines Granatapfels, deren Hauptsaison von September bis Februar reicht, sollte man darauf achten, dass die Frucht ausgereift ist, da sie zu Hause nicht nachreift. Am besten erkennt man das an der gelb-roten bis rot-braunen Farbe der Schale und an dem Blütenansatz, der bereits leicht geöffnet sein sollte.

Für einen ungetrübten Genuss beim Essen der rubinroten, kleinen Früchte einschließlich ihrer winzigen Samenkerne empfiehlt es sich, ein paar der folgenden Tipps zu beachten.

Wie isst man einen Granatapfel?

Granatapfel offen

Etwa 400 saftstrotzende kleine rote Früchte füllen das Innere eines Granatapfels. Sie werden durch ein weißliches, mürbes Fleisch gehalten, platzen bei dem geringsten Druck auf und verspritzen ihren köstlich süßen, feinherben Saft.

Wenn man die Anleitung zum Schälen beachtet hat, ist das Zubereiten der ausgelösten Saftkerne denkbar einfach. Die kleinen Saftbomben kann man mitsamt ihren harten Samenkernen roh mit einem kleinen Löffel essen oder aber allen möglichen Salaten oder Desserts als Beimengung eine sehr interessante und gesunde Note verleihen. Alternativ lassen sich die Früchte auspressen, um den Saft direkt zu trinken oder für das Zubereiten verschiedenster Desserts zu verwenden. Das weiße Fruchtfleisch, in dem die Saftkerne eingebettet sind, kann man ebenfalls essen, enthält aber viele intensiv durchschmeckende Bitterstoffe, die die Fettverdauung unterstützen und bei Magenbeschwerden Linderung verschaffen können. Ob die Schale essbar ist, wird diskutiert. Möglicherweise spielten Schale und Rinde früher in der TCM eine Rolle als Wurmmittel. Davon wird heute Abstand genommen, weil die Rinde des Granatapfelbaums auch toxische Stoffe enthält.

So schält man einen Granatapfel am besten

Granatapfel schälen

Das kleine Problem, das sich bei der Vorbereitung eines Granatapfels stellt, besteht in der „Kunst“, die Frucht auch ohne speziellen Schäler zu entkernen oder zu schälen, ohne Kleidung und Küche mit Spritzern aus Granatapfelsaft zu versehen. Es gibt hierfür drei verschiedene, praktische Methoden. Richtig schälen braucht man die Frucht hierfür nicht. Das Essen der kleinen Früchte bereitet dann reines Vergnügen.

Die erste Methode besteht darin, um den Blütenansatz herum mit vier Einschnitten einen quadratischen Ausschnitt zu erzeugen, ohne in die Saftkerne zu schneiden. Die Schale des Granatapfels kann ähnlich wie bei der Segmentierung einer Orange möglichst dünn eingeschnitten werden, um die Frucht anschließend sternförmig aufzubrechen und die Saftkerne herauszudrücken. Beim Einschneiden der Schale sollte auch hier darauf geachtet werden, dass keine Saftkerne angeschnitten werden.

In einer weiteren – und vielleicht noch praktikableren – Methode, an die Saftkerne heranzukommen, wird der Granatapfel zunächst mit einem Messer halbiert. Jeweils eine Hälfte der Frucht wird mit der aufgeschnittenen Seite über eine Schüssel gehalten und die Schale mit dem Rücken eines Esslöffels mittelkräftig beklopft. Die Kerne lösen sich dann von dem Fruchtfleisch und fallen in die Schüssel. Schonender kann die Frucht halbiert werden, wenn die Schale rundherum nur bis auf das Fruchtfleisch eingeritzt wird, ohne bis in die Kerne zu schneiden und den Granatapfel anschließend mit beiden Händen mit leichter Drehbewegung zu zerteilen. Das hat den Vorteil, dass keine Kerne angeschnitten werden und kein Saft austritt.

Eine dritte Möglichkeit sieht vor, die Frucht aufzubrechen ähnlich wie oben vorgeschlagen und die saftigen Kerne in einem Wasserbad heraus zu pulen. Das schont zwar Küche und Kleidung, hat aber den Nachteil, dass ein erheblicher Teil des Fruchtsafts im Wasserbad verlorengeht.

Granatapfel Saft selbst pressen

Methode I

Auch ohne spezielle Presse, Entsafter oder Saftpresse und ohne schälen und aufschneiden lässt sich Granatapfelsaft selbst auf einfache Art und Weise herstellen. Der ungeschälte Granatapfel kann mit der flachen Hand auf einer harten Unterlage hin und her gerollt werden. Es muss dabei ein gewisser Druck ausgeübt werden, weil sich die kleinen Saftkerne aus dem weißen Fruchtfleisch lösen müssen und aufplatzen, ohne dass Saft aus der Frucht austritt. Wenn sich die Schale rundherum ein wenig weich anfühlt, sind alle Saftkerne gelöst und geplatzt. Das bedeutet, dass man nur noch mit einem oder zwei kleinen Schnitten in die Schale schneiden, den Granatapfel also aufschneiden und öffnen muss. Durch Pressen der Frucht mit beiden Händen kann jetzt der Saft heraustreten und in einem Glas aufgefangen werden.

Methode II

Der Granatapfel kann auch wie oben beschrieben halbiert und geöffnet werden, ohne ihn zu schälen, ihn mittels Zitronen- oder Orangenpresse wie eine Zitrone zu entsaften. Auch hierfür wird kein spezieller Schäler und auch keine Saftpresse benötigt.

Granatapfel-Saft

Methode III

Eine dritte Anleitung sieht vor, die Frucht zu öffnen und die Saftkerne nach einer der oben beschriebenen Methoden aus dem Granatapfel herauszulösen und anschließend in einem Mixer zu pürieren. Das entstehende Püree, das auch die gesundheitlich wertvollen zerkleinerten Samenkerne enthält, kann dann direkt weiter verarbeitet werden oder aber man kann es durch ein feinmaschiges Sieb pressen und die Kerne entfernen.

Wie schmeckt ein Granatapfel?

Der Geschmack beim Essen der reifen Granatapfelkerne ist süß-herb und aromatisch, wobei die Süße weniger an Haushaltszucker denken lässt, sondern beim Essen lässt sich eine leicht nach Süßstoff tendierende Note ausmachen. Mit der ein wenig exotisch anmutenden Geschmacksnote des Granatapfels lassen sich vor allem verschiedene Nachspeisen und Salate zubereiten.

Fazit: Granatapfel essen ist sehr gesund

Von außerordentlichem gesundheitlichem Wert sind die sekundären Pflanzenstoffe in Form von Mineralstoffen, Vitaminen und Enzymen und der Polyphenole mit hoher antioxidativer Wirkung. Die Wirkung ist um Zehnerpotenzen höher als etwa die von grünem Tee oder von Rotwein. Positive antiarteriosklerotische Wirkungen lassen sich auf ihren Einfluss auf den Fettstoffwechsel und den Cholesterinhaushalt zurückführen. Der besondere Wert besteht in der Kombination einer Vielfalt von Inhaltsstoffen, aus denen der Körper die für ihn in dem Moment günstigsten Stoffe auswählen kann. Der Granatapfel gewährt Hilfe zur Selbsthilfe. Nicht ohne Grund avancierte er bereits im Altertum zur Götterfrucht. Um das gesamte gesundheitliche Spektrum des Granatapfels zu nutzen sollte man unbedingt die Kerne mitessen, weil sie wichtige ungesättigte Fettsäuren enthalten.

Tipp: Granatapfelflecken von Textilien entfernen

Textilien von Flecken entfernen kann eine Herausforderung sein. Flecken entfernen beginnt mit Küchenpapier, das noch feuchten Saft aufsaugen kann. Anschließend wird kohlensäurehaltiges Mineralwasser aufgetragen. Als weiterer Schritt empfiehlt sich ein Einseifen mit Gallseife, die ca. 30 Minuten einwirken sollte. Nach dem Ausspülen kann der noch sichtbare Fleck mit Zitronensaft beträufelt werden, der ebenfalls 30 Minuten einwirken muss. Anschließend wird normales Salz aufgestreut, das die Restfeuchte mit den restlichen Farbstoffen aufnimmt. Erst jetzt kann der Stoff ausgewaschen und normal weiter behandelt werden.

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